HPC-Ladestation: Eine lohnende Investition?

Die Elektromobilität erlebt einen rasanten Aufschwung, und mit ihr wächst der Bedarf an leistungsfähiger Ladeinfrastruktur. Im Zentrum dieser Entwicklung stehen die sogenannten HPC-Ladestationen, die eine neue Ära des Schnellladens einläuten sollen. Doch was verbirgt sich hinter diesem Konzept, und welche Vor- und Nachteile bringt es mit sich?

In diesem umfassenden Artikel beleuchten wir die Technologie der Hochleistungsladestationen, werfen einen kritischen Blick auf die Herausforderungen und zeigen auf, warum alternative Lösungen wie AC-Ladestationen für viele Anwendungsfälle die bessere Wahl sein können.

Eine Frau lädt ihr E-Auto an einer HPC-Ladestation

Was ist eine HPC-Ladestation und wie funktioniert sie?

HPC steht für „High Power Charging“ und bezeichnet Ladestationen, die extrem hohe Ladeleistungen von 150 kW bis hin zu über 350 kW bieten. Die Technologie hinter HPC-Ladestationen basiert auf dem Prinzip des Gleichstromladens (DC). Im Gegensatz zu AC-Ladestationen, die Wechselstrom liefern, wandeln HPC-Stationen den Strom bereits vor der Übertragung in Gleichstrom um.

Dies ermöglicht eine direkte und effizientere Energieübertragung in die Fahrzeugbatterie, wodurch Elektroautos an diesen Stationen in sehr kurzer Zeit geladen werden können – in einigen Fällen kann man in nur 10 Minuten genug Energie für 200 Kilometer Reichweite tanken. Die sogenannten „High Power Charger“ sind insbesondere an Autobahnen oder anderen Verkehrsknotenpunkten zu finden, wo Zeitersparnis für Fahrende von großer Bedeutung ist.

Was ist der Unterschied zwischen HPC-Ladestationen und herkömmlichen Schnellladesäulen?

Ein wesentlicher Unterschied zwischen HPC- und herkömmlichen Schnellladestationen liegt in der maximalen Ladeleistung. Während eine Standard-Schnellladestation typischerweise Ladeleistungen von 50 bis 100 kW bietet, können HPC-Ladestationen bis zu 400 kW oder sogar mehr erreichen. Das bedeutet, dass Fahrzeuge an HPC-Stationen in einem Bruchteil der Zeit geladen werden können, die an „normalen“ Schnellladestationen benötigt wird.

Dies erfordert allerdings auch eine speziell angepasste Infrastruktur sowie Fahrzeuge, die hohe Ladeleistungen unterstützen. HPC-Ladestationen sind aufgrund der hohen Stromstärken mit fortschrittlichen Kühlungssystemen ausgestattet, die dafür sorgen, dass die Ladestation und die Batterie des Fahrzeugs beim Ladevorgang nicht überhitzen. Schnellladesäulen kommen in der Regel mit einfacheren Kühlmethoden aus, da die geringeren Stromstärken weniger Wärme erzeugen.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Einsatzort: HPC-Stationen sind aufgrund ihrer hohen Leistung und der damit verbundenen Kosten vorwiegend für stark frequentierte Standorte wie Autobahnraststätten, öffentlichen Parkplätzen oder in Gebieten mit hohem Verkehrsaufkommen gedacht, während herkömmliche Schnellladestationen dagegen häufiger an städtischen Standorten, wie zum Beispiel Einkaufszentren und Parkhäusern, oder in Wohngebieten aufzufinden sind.

Ein E-Auto lädt in einem Parkhaus an einer AC-Ladestation

Vor- und Nachteile von HPC-Ladesäulen

Einer der wichtigsten Vorteile von HPC-Ladestationen ist ihre Geschwindigkeit: Mit den äußerst hohen Ladeleistungen können kompatible Elektrofahrzeuge in weniger als 30 Minuten auf 80% ihrer Batteriekapazität aufgeladen werden.

Dies kommt der Betankungszeit von konventionellen Autos sehr nahe und stellt einen entscheidenden Schritt zur Überwindung der sogenannten "Reichweitenangst" dar. Das macht die HPC-Ladestationen insbesondere für Langstreckenfahrende interessant und trägt dazu bei, die Akzeptanz und Attraktivität der Elektromobilität zu steigern.

Trotzdem sind HPC-Ladestationen auch mit einigen Herausforderungen und Nachteilen verbunden. Darunter folgende:

  • Hohe Kosten: Einer der größten Nachteile von HPC-Ladestationen sind die hohen Installations- und Betriebskosten. Die Infrastruktur, die für den Betrieb dieser Ladestationen erforderlich ist, ist komplex und teuer, da sowohl die elektrische Kapazität als auch die Hardware hohe Anforderungen stellen. Diese hohen Kosten machen es schwierig, ein flächendeckendes Netz von HPC-Ladestationen aufzubauen.
  • Belastung des Stromnetzes: HPC-Ladesäulen benötigen enorme Strommengen, was oft einen direkten Anschluss an das Mittelspannungsnetz oder den Einsatz von Pufferspeichern voraussetzt. Dies kann insbesondere in Gebieten mit begrenzter Netzkapazität problematisch sein und erfordert oft kostspielige Netzausbaumaßnahmen.
  • Beschleunigte Alterung der Fahrzeugbatterie: Die hohe Ladeleistung von HPC-Stationen kann sich negativ auf die Lebensdauer der Fahrzeugbatterien auswirken. So fand das österreichische Start-up Aviloo in einer Studie heraus, dass Elektroautos, die ausschließlich an HPC-Ladestationen geladen werden, im Laufe ihres Lebenszyklus bis zu einem Fünftel mehr Speicherkapazität verlieren können als Fahrzeuge, die vorwiegend an leistungsschwächeren Ladepunkten aufgeladen werden.
  • Lange Einrichtungsdauer: Die Genehmigung und der Prozess bis zur Errichtung einer HPC-Ladestation können sehr lange dauern, was einen Ausbau der Ladeinfrastruktur deutlich verlangsamt.

Darum können AC-Ladestationen die bessere Wahl sein

Auch wenn „High Power Charger“ durch einige Vorteile wie die schnelle Ladedauer punkten, sind sie nicht für jede Situation die beste Wahl. Hier kommen AC-Ladestationen ins Spiel:

  • Alltagsladebedarf: AC-Ladestationen eignen sich ideal für das Laden zu Hause, am Arbeitsplatz oder an Orten, an denen Fahrzeuge längere Zeit geparkt werden (z. B. Einkaufszentren, Hotels).
  • Schonender für die Batterie: Langsameres Laden ist weniger belastend für die Batterie, was die Lebensdauer der Batterie verlängern kann.
  • Netzverträglichkeit: AC-Ladestationen belasten das lokale Stromnetz weniger stark als HPC-Stationen, die höhere Spitzenlasten erzeugen.
  • Standardisierung: Fast alle Elektrofahrzeuge unterstützen AC-Laden, während nicht jedes Fahrzeug die volle Leistung einer HPC-Ladestation ausschöpfen kann.
Eine Frau lädt ihr E-Auto an einer AC-Ladestation

Die Ladelösungen von Zaptec

Bei Zaptec setzen wir auf flexible und benutzerfreundliche Ladelösungen, die vor allem für private Haushalte, Wohnanlagen oder Unternehmen, die ihren Kunden oder Mitarbeitenden einfache und zuverlässige Lademöglichkeiten bieten möchten, ausgelegt sind. Anstatt auf maximale Ladeleistung zu setzen, optimiert Zaptec das Ladeerlebnis durch smarte Hard- und Softwarelösungen, die es ermöglichen, die verfügbare Energie effizienter zu nutzen und so die Gesamtbetriebskosten zu senken.

Im Vergleich zu HPC-Ladestationen sind Zaptec-Ladestationen auch deutlich günstiger und einfacher in der Installation. Ladestationen bis 11 kW müssen nämlich lediglich beim Energieversorger angemeldet werden. Zudem lassen sich AC-Ladestationen deutlich einfacher realisieren, da HPC-Ladestationen in ihrer Standortauswahl, durch die hohen Anforderungen an das Stromnetz und die Leistungsbereitstellung, stark eingeschränkt sind.

Ein weiterer Pluspunkt der Zaptec-Ladelösungen ist ihre Effizienz bei der Nutzung der verfügbaren Netzkapazität. Durch intelligentes Lastmanagement können mehrere Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden, ohne das Stromnetz zu überlasten. Sie sind für das Laden über längere Zeiträume optimiert, was dem typischen Nutzungsverhalten vieler Elektroautobesitzer, die ihre Fahrzeuge über Nacht oder während der Arbeitszeit laden, entspricht. Dies macht sie besonders attraktiv für Anwendungen in Mehrfamilienhäusern, Bürogebäuden oder Parkhäusern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass HPC-Ladestationen auf schnelles Laden mit hohen Ladeleistungen ausgelegt sind, was sie beispielsweise ideal für den Gebrauch auf Autobahnen oder Verkehrsknotenpunkten macht. Für den privaten Gebrauch, wo nicht zwingend ein sehr schnelles Laden im Vordergrund steht, kann sich der Einsatz einer AC-Ladestation, aufgrund der schnelleren Realisierbarkeit, niedrigeren Anschaffungskosten und geringeren Belastung des Stromnetzes mehr lohnen.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet HPC beim Laden?

HPC steht für „High Power Charging“ und bezeichnet Ladestationen mit sehr hoher Leistung, die Elektrofahrzeuge in kürzester Zeit aufladen können.

Was ist der Unterschied zwischen einer HPC-Ladestation und einer „normalen“ Schnellladestation?

HPC-Ladestationen bieten deutlich höhere Ladeleistungen von mindestens 150 kW, während herkömmliche Schnellladestationen typischerweise Leistungen von 50 bis 100 kW bereitstellen. Dies führt zu erheblich kürzeren Ladezeiten bei HPC-Stationen.

Können alle Elektrofahrzeuge an HPC-Ladestationen geladen werden?

Nicht alle E-Autos können die volle Leistung einer HPC-Ladestation nutzen. Viele ältere und günstigere Modelle sind auf niedrigere Ladeleistungen beschränkt. Das Laden an sich ist dennoch möglich.

Warum stellt Zaptec eine gute Alternative zu HPC-Ladestationen dar?

Zaptec bietet mit ihren Wallboxen Zaptec Pro und Zaptec Go intelligente, flexible und kosteneffiziente Ladelösungen, die sich an die Bedürfnisse der Nutzenden und des Stromnetzes anpassen, ohne die hohen Kosten und Nachteile einer HPC-Ladestation.