E-Auto mit AC oder DC laden: Was ist der Unterschied?

Elektrofahrzeuge spielen eine zentrale Rolle im Wandel hin zu einer nachhaltigeren Mobilität. Damit der Umstieg auf E-Autos alltagstauglich ist, braucht es eine flächendeckende, zuverlässige und effiziente Ladeinfrastruktur. Genau hier setzen die beiden wichtigsten Ladetechnologien an: AC- und DC-Laden. Sie unterscheiden sich vor allem in der Art der Stromübertragung, der Ladegeschwindigkeit und dem Einsatzbereich.

Während AC-Ladestationen vor allem im privaten oder halböffentlichen Bereich genutzt werden, kommen DC-Schnellladestationen überwiegend an Autobahnen oder in Städten zum Einsatz, wenn es schnell gehen muss. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie AC- und DC-Laden genau funktionieren, welche Vor- und Nachteile sie bieten und welche Technologie am besten zu Ihren individuellen Anforderungen passt.

Ein Elektroauto wird mit AC-Strom geladen.

AC- oder DC-Laden: Grundlagen verstehen

Bevor wir uns den spezifischen Ladetechnologien für Elektroautos widmen, ist es wichtig, die grundlegenden Unterschiede zwischen Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC) zu verstehen. Diese beiden Stromarten bilden die Basis für die verschiedenen Lademethoden.

Wechselstrom, auch als Alternating Current oder AC bezeichnet, ist die gängige Stromart in unserem Stromnetz und in den meisten Haushalten. Bei Wechselstrom wechselt die Flussrichtung der Elektronen periodisch, in Europa üblicherweise 50 Mal pro Sekunde (50 Hertz).

Wechselstrom hat den Vorteil, dass er sich relativ verlustarm über große Distanzen transportieren lässt. Deshalb wird er in den öffentlichen Stromnetzen verwendet. Allerdings können die meisten elektronischen Geräte und auch Autobatterien Wechselstrom nicht direkt nutzen, sodass dieser in der Regel umgewandelt wird.

Gleichstrom oder Direct Current (DC) zeichnet sich hingegen dadurch aus, dass die Elektronen konstant in eine Richtung fließen – es gibt also keinen Richtungswechsel wie beim Wechselstrom. Gleichstrom ist die Stromart, die in Batterien gespeichert wird und von den meisten elektronischen Geräten benötigt wird. Auch die Batterien von Elektroautos speichern die Energie in Form von Gleichstrom.

Wie funktioniert AC-Laden?

Das AC-Laden (Laden mit Wechselstrom) ist die gebräuchlichste Methode, um Elektroautos aufzuladen – vor allem zu Hause oder am Arbeitsplatz. Dabei wird der Strom direkt aus dem öffentlichen Netz genutzt. Der Ladevorgang gestaltet sich wie folgt: Der Wechselstrom fließt aus der Steckdose in die Ladestation oder Wallbox und von der Ladestation dann in das Fahrzeug.

Dort übernimmt der sogenannte Onboard-Charger, ein fest verbautes Ladegerät, die Umwandlung des Wechselstroms in Gleichstrom. Erst dieser Gleichstrom kann die Fahrzeugbatterie schließlich aufladen.

Ein wesentlicher Vorteil dieser Technik liegt in ihrer einfachen Handhabung und breiten Verfügbarkeit. AC-Ladestationen sind technisch weniger komplex, was sie günstiger in der Anschaffung und Installation macht. Sie eignen sich hervorragend für Orte, an denen das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum geparkt wird – etwa nachts zu Hause oder tagsüber am Arbeitsplatz. Das vergleichsweise langsame Laden gilt zudem als schonend für den Akku und kann die Lebensdauer der E-Auto-Batterie positiv beeinflussen.

Allerdings hat das AC-Laden auch seine Grenzen. Die Ladegeschwindigkeit ist durch die Leistung des Onboard-Chargers im Fahrzeug beschränkt. Das bedeutet, dass das vollständige Aufladen mehrere Stunden dauern kann – je nach Batteriekapazität und Ladeleistung der Station. Für Eilige oder auf langen Strecken ist diese Lademethode daher weniger geeignet.

Wie funktioniert DC-Laden?

DC-Laden (Laden mit Gleichstrom) bietet eine deutlich schnellere Alternative, insbesondere für längere Fahrten oder wenn es zeitlich eng wird. Im Gegensatz zum AC-Laden erfolgt die Umwandlung des Wechselstroms in Gleichstrom bereits in der Ladestation selbst. Der Gleichstrom wird anschließend direkt in die Fahrzeugbatterie eingespeist, sodass der Onboard-Charger umgangen wird.

Dank dieser Technik sind erheblich höhere Ladeleistungen möglich – moderne Schnellladestationen erreichen zwischen 50 kW und 350 kW. Dadurch lässt sich der Akku vieler Fahrzeuge innerhalb von 20 bis 40 Minuten auf bis zu 80 Prozent aufladen. Diese Geschwindigkeit macht DC-Laden zur idealen Lösung für Zwischenstopps auf Langstrecken oder für Situationen, in denen Fahrzeuge rasch wieder einsatzbereit sein müssen, etwa im Carsharing oder bei Taxiflotten.

Demgegenüber stehen jedoch höhere Kosten für Anschaffung und Betrieb. Die Technik ist komplexer, was nicht nur die Investition verteuert, sondern auch den Wartungsaufwand erhöht. Zudem kann häufiges Schnellladen die Batterie stärker beanspruchen und langfristig die Lebensdauer verringern.

Deshalb empfiehlt sich DC-Laden eher als Ergänzung zum AC-Laden – für Gelegenheiten, bei denen es auf schnelle Ladezeiten ankommt. Auch die Verfügbarkeit von Ladesäulen mit DC ist aktuell noch geringer, auch wenn das Netz kontinuierlich ausgebaut wird.

Ein E-Auto wird über ein Ladekabel aufgeladen.

AC- und DC-Laden: Was ist besser?

Nachdem die Grundlagen von AC- und DC-Laden betrachtet wurden, stellt sich die naheliegende Frage: Welche der beiden Technologien ist die bessere Wahl? Die Antwort hängt maßgeblich von Ihren individuellen Anforderungen und dem jeweiligen Nutzungskontext ab. Ein direkter Vergleich hilft dabei, die Unterschiede klarer zu erkennen und eine fundierte Entscheidung zu treffen:

  • Ladegeschwindigkeit: DC-Laden bietet mit Ladeleistungen von 50 kW bis zu 350 kW deutlich schnellere Ladezeiten als AC-Laden, das üblicherweise zwischen 3,7 kW und 22 kW liegt. Während ein Ladevorgang mit Wechselstrom mehrere Stunden dauern kann, ist das Fahrzeug an einer DC-Schnellladestation innerhalb von etwa 30 bis 40 Minuten wieder zu 80 Prozent geladen.
  • Verfügbarkeit und Verbreitung: AC-Ladestationen sind flächendeckend verbreitet und sowohl auf öffentlichen Parkplätzen als auch in privaten Haushalten zu finden. DC-Schnelllader hingegen sind meist an Autobahnraststätten oder wichtigen Verkehrsknotenpunkten installiert, wo sie gezielt schnelles Nachladen ermöglichen.
  • Investitions- und Betriebskosten: Die geringere Komplexität von AC-Ladestationen macht sie kostengünstig – ideal für Privathaushalte oder Betriebe. Die Anschaffungskosten bleiben überschaubar, während Schnellladestationen mit hohen Investitionen und laufenden Betriebskosten verbunden sind. Sie lohnen sich daher hauptsächlich an frequentierten, öffentlichen Standorten.
  • Auswirkungen auf die Batterie: Das langsamere Laden mit Wechselstrom gilt als batterieschonend und ist optimal für den täglichen Gebrauch. Dagegen kann häufiges DC-Laden die Alterung der Batterie beschleunigen, da die höheren Ladeleistungen zu einer stärkeren thermischen Belastung führen. Schnellladen mit Gleichstrom sollte somit sparsam eingesetzt werden.

Fazit: Die richtige Kombination macht den Unterschied

Zusammenfassend haben AC- und DC-Laden jeweils ihre Stärken. AC-Laden überzeugt durch eine kosteneffiziente und weit verbreitete Infrastruktur, ideal für das regelmäßige Laden zu Hause oder am Arbeitsplatz.

DC-Laden hingegen ermöglicht schnelle Ladezeiten und ist besonders vorteilhaft für Reisen oder Situationen, in denen Zeit eine entscheidende Rolle spielt. Die optimale Ladestrategie für die meisten E-Autofahrer ist daher eine Kombination beider Systeme: Im Alltag auf AC setzen, bei längeren Fahrten oder Zeitdruck auf DC-Schnellladen zurückgreifen.

Als führendes Unternehmen im Bereich der Elektromobilität bietet Zaptec maßgeschneiderte Ladelösungen, die sowohl den Ladeprozess als auch die Benutzerfreundlichkeit optimieren. Unsere Produkte, wie die Zaptec Go und Zaptec Pro, zeichnen sich durch hohe Ladeleistungen von bis zu 22 kW aus und unterstützen sowohl 1- als auch 3-phasiges Laden, je nach Bedarf und Installation.

Während Zaptec Go die ideale Wallbox für den privaten Gebrauch ist, ist die Zaptec Pro besonders für den Einsatz in Mehrfamilienhäusern, Wohnungseigentümergemeinschaften und großen Parkplätzen konzipiert. Sie ermöglicht durch ihre skalierbare Technologie die gleichzeitige Nutzung mehrerer Fahrzeuge ohne kostspielige Kapazitätserweiterungen.

Häufig gestellte Fragen

Was versteht man unter AC- und DC-Laden?

AC-Laden (Wechselstromladen) bezeichnet die Methode, bei der das E-Auto mit Wechselstrom aus dem Stromnetz aufgeladen wird. Der im Fahrzeug integrierte Onboard-Charger wandelt diesen in Gleichstrom um, der die Batterie lädt.

DC-Laden (Gleichstromladen) hingegen nutzt direkt Gleichstrom, der entweder in der Ladestation erzeugt oder aus großen Pufferakkus bereitgestellt wird. Dies ermöglicht höhere Leistungen und kürzere Ladezeiten.

Kann ich eine DC-Ladestation zu Hause installieren?

Theoretisch ist es möglich, eine DC-Ladestation zu Hause zu installieren, aber es ist in der Praxis sehr selten und für die meisten Haushalte nicht praktikabel. DC-Ladestationen sind deutlich teurer in der Anschaffung und Installation, benötigen eine sehr hohe elektrische Leistung und sind oft größer als AC-Ladestationen. Für den Heimgebrauch ist eine AC-Ladestation die bessere und kostengünstigere Wahl.

Welcher Stecker für welche Ladetechnologie?

Die Wahl des richtigen Steckers für das Laden eines Elektrofahrzeugs hängt von der Ladetechnologie ab. Beim AC-Laden gibt es den einphasigen Typ-1-Stecker, der vor allem in Nordamerika und Japan genutzt wird, sowie den dreiphasigen Typ-2-Stecker, der in Europa als Standard gilt. Für das DC-Laden wird in der Regel ein Combined Charging System (CCS-Stecker) genutzt.

Schadet häufiges DC-Schnellladen der Batterie?

Häufiges DC-Schnellladen kann tatsächlich die Lebensdauer der Batterie beeinträchtigen, besonders wenn es bei hohen Temperaturen oder bis zu einem Ladestand von 100 % erfolgt. Für den Alltag und zur Schonung der Batterie wird empfohlen, überwiegend das AC-Laden zu nutzen und das DC-Schnellladen nur bei Bedarf, z. B. auf längeren Reisen, einzusetzen.

Wie lange dauert es, ein Elektroauto vollständig aufzuladen?

Die Ladezeit hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Batteriekapazität des Fahrzeugs, des aktuellen Ladestands, der Ladeleistung der Station und der Fähigkeit des Fahrzeugs, diese Leistung aufzunehmen. Als grobe Faustregel gilt:

  • An einer 11 kW AC-Ladestation: 3 bis 6 Stunden für eine vollständige Ladung
  • An einer 50 kW DC-Schnellladestation: etwa 30 bis 60 Minuten von 20% auf 80%
  • An einer 150 kW DC-Schnellladestation: etwa 15 bis 20 Minuten von 20% auf 80%